Sechs von zehn Menschen leben heute in einem Land mit Grenzmauern. Nie zuvor haben sich Nationen dermaßen eingeschlossen.
Der Hauptgrund: andere auszuschließen. Es geht um Terror-, Schmuggel- und Drogenabwehr. Vor allem aber soll Migration zurückgedrängt werden. Die Gründe, warum Menschen ihre Heimat verlassen und ein gedeihliches Leben in einem anderen Land suchen, sind dabei nicht mehr wichtig, mögen sie noch so plausibel und drängend sein.
28 Global: Die Ära des Mauerbaus
30 Überblick: Mauern und Zäune
32 Philosophisch: Zur Symbolik der Mauern
34 Im Bau: Stahlbeton auf der Insel Hispaniola
36 Kommentar: Mauer in den Köpfen
37 Gedicht: Die Mauer (Ai Qing)
Redaktion: Brigitte Pilz und Christine Tragler
Zum Ende der Berliner Mauer
„… Ich persönlich weiß zweierlei über diese Mauer. Erstens verkörpert sie für mich heute genau das, was sie seit jeher verkörpert hat: einen tragischen Mangel an Phantasie. Zweitens hat ihr Hinscheiden all jene Lüge gestraft, die behaupten, Freude sei schwerer über kulturelle und zeitliche Grenzen hinweg zu vermitteln als Tragisches. Die achtundzwanzig Jahre, in denen die Mauer stand, scheinen mir nichts gegen die wenigen Tage, an denen sie fiel, Tage von unvergleichlichem Überschwang und Jubel, in den die gesamte Welt einstimmte. Die Mauer selbst und ihre finstere Drohung habe ich fast vollständig vergessen. Doch die Tage, an denen sie fiel, werden mir ewig in Erinnerung bleiben.“
Auszug aus dem Nachwort von Michael Reynolds, des Herausgebers von Mauern. Zehn Geschichten, um sie zu überwinden.
Zeichnungen: Henning Wagenbreth, Verlagshaus Jacoby & Stuart, Berlin 2009, 96 Seiten, € 17,50
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